Mittwoch, 20. April 2011

Intermarket Analyse des S&P500 nach John J. Murphy

Der Großmeister der Technischen Analyse, John J. Murphy, hat es den Charttechnikern dieser Welt einfach gemacht. Er hat ihnen eine Bibel geschrieben, ein Bibel die da heißt "Technische Analyse der Finanzmärkte". Daraus möchte ich eine Zusammenfassung ableiten zum besseren Verständnis meines Tradingbereichs.

Bei der Intermarket Analyse geht es um die Verbindung unterschiedlicher oder auch ähnlicher Märkte. Wie stehen Aktien zu Renten, Renten zu Rohstoffen und Rohstoffe zu Währungen. Ich befasse mich heute mit der Verbindung des S&P500 Terminkontrakts (Future) und dem eigentlichen Kassaindex. Als Neuling vermutet man das beides das selbe ist, aber weit gefehlt. Der Future liegt aufgrund einer fiktive Prämie (Aufgeld) immer über dem Kassaindex der Aktien. Diese Prämie wird beeinflusst vom kurzfristigen Zinssatz, der Rendit des S&P500 und von der Anzahl der Tage bis zum Verfallstermin. Umso näher beim Verfallstag, desto niedriger wird die Prämie.

Täglich kalkulieren institutionelle Investoren wie hoch die aktuelle Prämie (der faire Wert) sein sollte. Dieser Wert bleibt während des Tages konstant und ändert sich erst mit dem nächsten Handelstag. Notiert jetzt der Future einen vorher bestimmten Betrag über seinem fairen Wert, wird automatisch ein Arbitrage-Trade aktiviert, auch als Programmkauf bekannt. Dabei verkaufen die Programmhändler den Terminkontrakt und kaufen einen S&P500 Aktienkorb, um den Future und den Index wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Auswirkungen daraus sind für den Aktienmarkt positiv, da sie den Kurs nach oben drücken.
Programmverkäufe bewirken genau das Gegenteil. Dabei fällt die Prämie des Futures unter ihren fairen Wert, in diesem Fall wird der Future gekauft und ein Aktienkorb verkauft. Die Auswirkungen sind also negativ für den Markt.

Quelle: John J. Murphy, Technischen Analyse der Finanzmärkte, Finanzbuch Verlag
           6., unveränderte Auflage 2009, S. 403 u. 404

Als kleiner Trader kann man aus dieser Information nicht unmittelbar einen Vorteil ableiten. Aber sie trägt zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Marktteilnehmer bei und wie sie auf den Markt durch ihren Handel einwirken.

Mittwoch, 13. April 2011

System Red/Green und Green/Red

Ich mag sehr einfache Systeme und das nun folgende würde wohl auch ein Volkschulkind handeln können. Weiters ist es auch sehr einfach zu screenen, was wiederum Zeit spart, Zeit die ich gerade nicht habe weil ich berufsbegleitend studiere.

Worum gehts?

Die Dow Theorie lässt sich nicht nur im großen anwenden sonder auch im kurzen Zeitrahmen. Sie geht davon aus das ein etablierter Trend sich eher fortsetzt als das er bricht. Ich bin ein visueller Typ und gehe davon aus das auf die erste grüne Kerze noch ein weitere grüne folgt. Sich also die Kurssteigerung (am D1) fortsetzt. Wichtig ist dabei das vor der grünen Kerze eine rote steht. Denn befindet sich unsere grüne Kerze bereits rechts von einer weiteren grünen, sinken die Chancen auf einen schnellen Gewinn rapide. Ziel ist nicht die lange Trendfolge sondern der Ausstieg am nächsten Börsentag kurz vor Schluß.
Es wird am Tageshoch ein Buy Stop platziert, wird dieser getriggert, steigert das nochmal die Chancen auf Erfolg. Eine Market Order muss auf jeden Fall vermieden werden (erst der Bruch des Tageshoch demonstriert Momentum für einen Kauf). Der Stop liegt 1% unter dem Buy Stop, das Risko liegt damit im Geld. Der Ausbruch erfolgt in der Regel zügig ohne Rücksetzter, so das ein enger Stop vertretbar ist.
Einen Filter gibt es aber doch. Der Kurs für einen Long Buy muss über dem SMA20 liegen und für einen Short Buy darunter.

Zusammenfassung:

Red/Green: Long am Daily High mittels Buy Stop, Kurs über SMA20, Stop 1% unter Entry
Green/Red: Short am Daily Low mittels Buy Stop, Kurs unter SMA20, Stop 1% über Entry
Markt: Alle Aktien des SP500 über $ 50,- 

In beiden Fällen folgt ein Market Close am nächsten Börsentag kurz vor Schluß, ausser man sieht bereits untertags das eine eingestoppte Position nicht vom Fleck kommt.

Hier lässt sich das System kinderleicht screenen -> Finviz.com

Marktfilter v0.2 und Trendfolgesystem S&P500

Beim weiter entwickeln des Marktfilters / Market Timing, bin ich auf ein einfaches Trendfolgesystem für den SP500 gestoßen.

Mein Setup für den Filter sieht jetzt wie folgt aus:

1. Chart W1 mit SMA(20)
2. Chart D1 mit SAM (10) und MACD (12,29,9)

Der erste Blick fällt auf den W1. Liegt der Kurs über dem SMA und der SMA steigt, werden nur Long Signale gehandelt und vice versa. Der zweite Blick fällt auf den D1. Dort muss nun der Kurs über den SMA steigen. Der MACD dient nur für das Timing. Ich möchte nicht in einer Überkauftsituation Long gehen. Der Stop liegt täglich 20 Punkte unter dem SMA. Thats it. Simple as simple can be.

Ich werde nicht nur danach meine Aktien (Long/Short) auswählen sondern den Index auch selber handeln.

Dienstag, 5. April 2011

Der Markt weigert sich zu fallen

Seit einigen Tagen haben wir wieder mal die komische Situation das sich der Markt "weigert" zu korrigieren. Sämtliche Indikatoren/Oszillatoren befinden sich im überkauften Bereich. Es scheint als würden jeden Tag zigtausende neue Käufer in den Markt strömen die den Kurs davon abhalten eine natürliche Korrekturbewegung zu vollziehen.

Was könnte man daraus ableiten? In Euroland steht die erste Leitzinssatzerhöhung seit 2 Jahren auf dem Programm. Das könnte die Anleihenkurse drücken und freigewordene Gelder in Aktien fließen lassen. Allerdings steht uns das erst bevor, das erklärt also nicht warum gerade jetzt die Kurse steigen und steigen. An der Börse ist nunmal alles möglich, auch das Gegenteil.

Für die Statistiker: 770 Aktien die an der NYSE, AMEX und Nadaq notieren, befinden sich in einem neuen Hoch. 4587 befinden sich über dem SMA50 und 5124 befinden sich über dem SMA200. Es schreit förmlich nach einer Korrktur!