Mittwoch, 19. Dezember 2012

Der "Double Doji Break"

Für alle die mit Candlestick Charts nicht vertraut sind, ein Doji ist eine Kerze bei der Open und Close entweder gleich oder sehr nahe beinander sind. Der Kurs geht auf und ab und bildet High/Low aber der eigentliche Kerzenkörper ist sehr klein, das zeichnet ein Doji aus. Hier spricht man dann von einer fehlenden Richtung, eine Unentschlossenheit im Markt. Der Kurs stagniert und könnte eine Richtungsänderung anzeigen. Und wenn zwei Dojis hintereinander auftreten, am besten noch am Ende eines Pullbacks in einem laufenden Trend, ist für den Scalper erhöhte Vorsicht geboten, es könnte sich eine Tradingchance ergeben. Finger am Abzug!

Nach einer 40-60%igen Korrektur in einem laufenden Trend, stehen die Chancen gut das sich die Bewegung in ursprünglicher Richtung fortsetzt. Der 20 EMA ist bei einem Long Entry aufsteigend und es treten zwei oder mehr Dojis hintereinander auf. Der Kurs scheint aus einem Rücksetzer heraus seinen Weg nach oben wieder aufzunehmen. Hier erfolgt der Einstieg überhalb des Highs der auftretenden Dojis und zwar sobald das höchste High um 1 Pip überschritten wurde. Für Short Entries gilt das gleiche nur entgegengesetzt.

Gleichzeitig mit dem Long Entry erfolgt die Bracket-Order mit 10 Pips Target und 10 Pips Stop Loss. Das Signal wird so oder so automatisch beendet, entweder mit Gewinn oder Verlust. Ausser der Entry wird ungültig wenn sich während des Trades die Bedingungen ändern. Das wäre der Fall wenn der Trend in eine Range übergeht oder kein neues higher High gebildet wird.

Zusammenfassung:

1. Es kommt in einem laufendem Trend zu einem Pullback nahe dem steigendem 20 EMA.
2. Es treten 2 oder mehrere Dojis auf.
3. Der Einstieg erfolgt knapp überhalb des Highs der Doji-Gruppe.
4. Ausstieg per Bracket-Order oder manuell bei invalidem Signal.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Vorstellung der Scalping Setups

Die folgenden Setups oder Strategien sind nicht von mir. Ich handle nach dem reichen Erfahrungsschatz von Bob Volman, einem US Forex Trader, der seine Setups in seinem Buch "Forex Price Action Scalping" für jederman nachvollziehbar weitergibt.

Es sind insgesamt 7 Setups die ich in den nächsten Wochen hier im Blog vorstellen werde.

Trending Setups:
1. Double Doji Break (DD)
2. First Break (FB)
3. Second Break (SB)

All Markets (Trending, Ranging) Setup:
4. Block Break (BB)

Sideway Markets Setups:
5. Range Break (RB)
6. Inside Range Break (IRB)
7. Advanced Range Break (ARB)

Alle diese Setups haben eines gemeinsam, sie bauen auf einen 20-bar EMA (Exponential Moving Average) auf. Der EMA ist ein gleitender Durchschnitt der die jüngere Vergangenheit stärker gewichtet und dadurch etwas schneller reagiert als der normale MA. Dieser Indikator hilft dem Short Term Trader (Scalper) sich einen guten Überblick zu verschaffen ob sich ein Markt in einem Trend befindet oder nur seitwärts läuft. Steigt der EMA geht es Long und wenn er fällt dann Short, vorrausgesetzt die Bedingungen eines Setups bzw. Entries werden erfüllt!

Schnellere EMAs ab 15 und darunter reagieren zwar noch schneller, sind aber zu empfindlich was kurzfristige, große Preisschwankungen anbelangt. Langsamere EMAs ab 30 und darüber zeigen zwar sehr gut einen laufenden Trend an, liefern aber für einen Scalper zu wenig Setups in einem zu langem Zeitraum. Der EMA 20 ist kein in Stein gemeißeltes Gesetz, aber eine sehr gute Hilfslinie in einem ansonsten cleanem Candlestick Chart.


Dienstag, 4. Dezember 2012

Der Trading Plan

Profitables Scalping erfordert sehr viel Disziplin vom Trader und so wenig Spielraum wie möglich bei der Interpretation eines Entries (Einstieg) oder Exits (Ausstieg). Aus der Hüfte schiessen ist der sicherste Weg ein Konto an die Wand zu fahren. Gerade Anfänger geraten oft in den Glauben eine brauchbare Strategie zu besitzen nach der sie handeln. In Wahrheit weichen sie aber bei jeder Gelegenheit vom Plan ab und wenn dann noch etwas Glück bei den ersten Trades dazu kommt ist der baldige Abstieg perfekt vorbeitet. Der Anfänger wähnt sich in Sicherheit, weil er ja alles richtig macht und Geld verdient, und übersieht das die Rechnung für seine Überheblichkeit bereits auf dem Weg zu ihm ist. Ist das Konto erst mal platt, wird im Internet wieder tagelang nach dem nächsten "heiligen Gral" gesucht um damit "erfolgreich" zu werden.

Glücklicherweise gibt es eine Möglichkeit diese Fallen beim Scalping zu umgehen oder sie zumindest abzumildern. Ein strikter Trading Plan oder besser gesagt eine konkrete Scalping Strategie die auf Herz und Nieren geprüft wurde und die nicht bei der kleinsten Änderung der Windrichtung in sich zusammenbricht. Dazu wurden von Bob Volman, einem Forex Veteranen der nur im Eigenhandel tätig ist, ein paar Fragen aufgestellt die man sich stellen sollte wenn man eine Strategie auf ihre Tauglichkeit überprüft.

Sind die Setups (Entry/Exit) klar und exakt definiert?
In welchen Marktbedingungen funktionieren die Setups?
Wann sollte man die Setups nicht handeln?
Welches definierte Ziel verfolgt die Strategie?
Wann ist ein laufender Trade nicht mehr gültig?
Wie steigt man aus einem ungültigen Trade wieder aus?
Wie hoch ist der maximale Stopp Loss?
Wenn es wie ein Setup aussieht, aber nicht alle Bedingungen erfüllt, darf ich es traden?
Wie geht man mit verpassten Entries um?
Wie wird Slippage (davonlaufende Kurse beim Entry/Exit) berücksichtig?
Wann beendet man einen gültigen Trade der noch läuft?
Wie geht man mit einem gültigen Entry um wenn man noch eine Position offen hat?
Und viele, viele mehr...

Und diese Fragen drehen sich nur um die technischen Details, dabei geht es noch nicht mal um die psychologischen Fallen die beim traden auftauchen! Zeigt mir einen Verkäufer von Forex Strategien der diese Fragen zu seinem System beantworten kann. Denn wenn er sie beantwortet hat, braucht er sie nicht mehr verkaufen, er kann dann auch davon leben ;-)

Ein Trading Plan kann sehr vieles, nur eines kann er nicht. Er kann keine Erfahrung ersetzen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, bei dem man seine Strategie in- und auswändig kennt und man den ersten Fuss ins kalte Wasser halten muss. Es werden selten bilderbuchmäßige Bedingungen herrschen, es wird viele stritige Momente geben bei denen man sich fragt ob der Entry jetzt gültig ist oder nicht oder ob man nicht doch vorzeitig aussteigen sollte. Das ist der Punkt wo die Erfahrung und Intuition ansetzen. Nur mit Erfahrung aber ohne Plan ist man kopflos, genauso wie mit Plan aber ohne Erfahrung. Es gibt den Erfolg nur mit beidem und Erfahrung kann man nicht als ebook downloaden, also rein in den Markt wenn man das Gefühl hat das die Zeit reif ist!