Alles neu macht der Mai- ob das auch für den FOREX-Handel gilt? Wohl
eher nicht. Aber ein paar neue Impulse für den Handel sind durchaus
drinn. Alles beginnt am 1. Mai mit der Zinsentscheidung der Fed.
Die US-Notenbank hat relative wenig Spielraum und es gab zuletzt
durchaus auch kritische Stimmen, die ein Ende der ultralockeren
Geldpolitik verlangen. Die Märkte hoffen dagegen, dass die Anleihekäufe
der Fed noch lange weiter gehen. Angesichts der zuletzt schwachen
Wirtschaftszahlen aus den USA und Ben Bernanke´s unbändigem Glauben an
die heilende Wirkung von QE3, dürften die Märkte wohl noch eine Weile am
Geldsegen der Fed erfreuen.
Nur einen Tag später folgt die EZB mit ihrer Zinsentscheidung.
Die spannende Frage: Senkt die EZB den Leitzins. Angesichts der
schwachen Daten aus der Eurozone rechnen die Märkte mit dieser
Zinssenkung. Zumindest im DAX ist sich auch schon eingepreist, denn
anders sind die Gewinne des deutschen Leitindex trotz teilweise
deprimierender Zahlen, wie zum Beispiel beim ifo-Geschäftsklimaindex
nicht zu erklären. Auch der Euro ist in der vergangenen Woche kaum unter
Druck geraten, woraus ich schließe, dass die Devisenhändler offenbar
etwas zurückhaltender sind. Ob die Zinssenkung wirklich kommt, ist kaum
vorherzusagen. Einerseits könnten Volkswirtschaften Spaniens, Italiens
und Griechenlands sicher gut einen besseren Zugang zum Kapitalmarkt
gebrauchen, nur würde eine Zinssenkung diesen Effekt haben oder würde
das billige Geld nicht vielmehr nur die Banken sanieren? Auf der anderen
Seite gibt es Experten, die für Länder wie Deutschland eher höhere
Zinsen verordnen würden. Was macht die EZB daraus? Eine spannende Frage.
Ich rechne mit keiner Zinssenkung, weil die EZB, selbst weiß, dass der
Effekt einer Zinssenkung aktuell sehr überschaubar bliebe. Mit einer
Zinssenkung würde die Notenbank ihr ohnehin schon sehr beschränktes
Instrumentarium zur Wirtschaftsstimulierung praktisch auf Null
reduzieren. Es ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass Mario Draghi
auf die Politik verweist, die zunächst am Zuge ist.
Das dritte Highlight sind die Non Farm Payrolls am
Freitag. Nach 88.000 soll es diesmal 150.000
Non-Agrar-Gehaltsabrechnungen mehr geben. Angesichts der Tatsache, dass
die US-Wirtschaft unter der Haushaltskonsolidierung offenbar doch
stärker leidet, als es einige wahrhaben wollten, ein ehrgeiziges Ziel
mit Enttäuschungspotential.
Es gibt noch einige andere interessante Termine. Am
Mittwoch erscheinen die ADP-Arbeitsmarktdaten, ein wichtiger Indikator
für die Non-Farm-Payrolls, sowie der Einkaufsmanagerindex aus den USA.
Am Donnerstag gibt es die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sowie
die US-Handelsbilanz und am Freitag folgt noch die Arbeitslosenquote.
Nicht übersehen sollte man den Einkaufsmanagerindex aus China, der am
Mittwoch veröffentlicht wird.
EUR/USD hat sich in der vergangenen Woche kaum
bewegt. Das Paar bewegte sich um 1,3050. Generell bewegte sich EUR/USD
zwischen 1,2970 und 1,31. In der neuen Woche könnte das Paar aus dieser
Ranch ausbrechen. Bei einer Zinssenkung durch die EZB muss man wohl die
1,2770 im Auge behalten, kommt keine Zinssenkung dürfte der Euro
deutlich an Wert gewinnen. Erstes Ziel wäre die 1,32. Die spannende
Frage ist, ob die Märkte eine Zinssenkung in EUR/USD schon eingepreist
haben. Sollte dies der Fall sein, könnte 1,3320 das Ziel sein. Auf der
anderen Seite dürfte der DAX schwere Verluste erleiden, was eventuell
auch den Höhenflug des Euros begrenzen würde. Man sollte also den Markt
genau beobachten und nicht zu viel riskieren.
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