Wie robust ist die Deutsche Wirtschaft? Dient sie als Motor für eine konjunkturelle Erholung in der Eurozone? Auf diese Fragen erhalten wir am Dienstag eine Antwort, wenn das ZEW die Konjunkturerwartungen für Deutschland veröffentlicht. Die Prognose geht eher von abnehmenden Optimismus aus. Sollten die Optimisten von der Commerzbank recht behalten, könnte dies EUR/USD weiteren Schwung verleihen. Den könnte die Gemeinschaftswährung gut gebrauchen, denn so richtig konnte sich die Gemeinschaftswährung von der 38,2 %-Linie des Fibonacci bei 1,3115 noch nicht absetzen. So bleibt die Gefahr einer Korrektur auf 1,2973 durchaus akut. Auf der Oberseite muss die 1,3160 überwunden werden, um den Weg bis 1,3230 frei zu machen.
Aktuell bewegen wir uns also eher in dieser neutralen Zone. Neben dem ZEW könnten auch die Verbraucherpreise aus den USA
Aufschluss über den weiteren Kursverlauf von EUR/USD geben. Ebenfalls
am Dienstag könnte hier eine weitere zurückgehende Inflation die
Hoffnung auf eine noch lange Beibehaltung von QE3 durch die Fed deutlich
befeuern. Am Donnerstag erscheinen wie immer die aktuellen Daten zu den
Anträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Schon in der Nacht zum Montag könnten einige Daten aus China Einfluss auf die Märkte nehmen. Besonders das BIP darf man mit besonderer Spannung erwarten.
Australien veröffentlicht
am Dienstag die Monetary Policy Meeting Minutes. In Australien blieb ja
der Leitzins bei 3 %. War die Entscheidung einstimmig oder gibt es
Anzeichen für eine baldige Zinssenkung. Die dürfte AUD/USD
in der neuen Woche beeinflussen. Das Paar überwand in der vergangenen
Woche den Widerstand bei 1,05 und war auf dem Weg zu 1,06. Daraus wurde
aber zunächst nichts. Nach den starken Gewinnen der Vortage korrigierte
das Paar deutlich und muss nun sogar aufpassen, dass es die 1,05 nicht
wieder von unten betrachten muss. ein erster Bruch der Marke konnte
zunächst gekontert werden. Auch wenn der Aufwärtstrend intakt erscheint,
sollte man AUD/USD genau unter Beobachtung halten. Ein nachhaltiges
Unterschreiten der 1,05 könnte den Trend umkehren.
Großbritannien hält uns am Mittwoch und Donnerstag in Atem. Am Mittwoch gibt es die Arbeitslosenstatistik. Es wird kaum mit einer Veränderung der Zahl der Arbeitslosen gerechnet. Dazu veröffentlicht die Bank of England das MPC-Versammlungsprotokoll
ver letzten Zinssitzung. Besonders die Frage, ob eine weitere
Ausweitung der geldpolitischen Lockerung diskutiert wurde, dürfte von
Interesse sein. Am Donnerstag folgen dann noch die Einzelhandelsumsätze,
welche so schlecht erwartet werden, dass sie eigentlich nur noch
positiv überraschen können. Während meiner Meinung nach am Mittwoch eher
Druck auf GBP wirken könnten, sollte es am Donnerstag Chancen für eine
positive Überraschung geben. Nach dem Abverkauf in den ersten 10 Wochen
des Jahres konnte sich GBP/USD leicht erholen, handelt aber weiterhin unter
der 38,2 %-Linie des Fibonacci. Somit bleibt das Paar weiter
angeschlagen und hat den Befreiungsschlag noch nicht geschafft. Ein
Überwinden der 1,5423 sollte das Paar weiter stabilisieren, über 1,5606
würde sich das Bild auf jeden Fall deutlich aufhellen.
Zum Schluss des Wochenausblicks schauen wir nach Kanada, wo am Mittwoch die Bank of Canada ihre Zinsentscheidung bekannt gibt. Es wird wohl keine großen Änderungen geben. Am Freitag folgt dann noch der Verbraucherpreisindex.
Inflation ist auch in Kanada wohl eher nicht zu fürchten. Eher stehen
die Zeichen auf Deflation, eine Folge anhaltender Nachfrageschwäche
nicht nur in Kanada. USD/CAD bewegt sich seit Anfang
März in einem Abwärtstrendkanal, der weiter intakt bleibt. Auf der
Oberseite ist an der oberen Kanalbegrenzung um 1,0170 Widerstand zu
erwarten, auf der Unterseite unterstützen die 1,01 und 1,0060. Sollte
diese untere Kanalbegrenzung brechen, könnte sich der Abverkauf
beschleunigen und 0,9960/40 könnten wieder ins Ziel rücken.
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