Wie geht es eigentlich den USA, nach dem man Anfang März die
staatlichen Ausgaben kürzen musste. Spürt man schon Auswirkungen? Der
Freitag ist ideal, um diese Frage zu beantworten, denn was, wenn nicht
Preis und Umsätze lassen auf den Zustand einer Volkswirtschaft
schließen. Nicht nur die Investitionsfreude auch das Vertrauen der
Märkte wird bei den Terminen am Freitag widergespiegelt. Es ist als ein Tag der Fakten, welcher der US-Wirtschaft bevorsteht.
Ein ganzer Strauß an Daten wird den Analysten zur Verfügung stehen. 14.30 Uhr erscheinen die Einzelhandelsumsätze, die gut widerspiegeln, wie es um das Verbrauchervertrauen bestellt ist. Gleichzeitig gibt es die Erzeugerpreise,
die etwas über die Nachfrage der Industriebetriebe erzählen können,
also ein guter Gradmesser für die aktuelle konjunkturelle Lage sind.
15.55 Uhr wird dann noch der Konjunkturerwartungsindex
der Uni Michigan veröffentlicht. Nach den zuletzt schwachen Daten aus
den USA, besonders den enttäuschenden Non Farm Payrolls gibt es am
Freitag also einen neuen Blick auf die US-Wirtschaft, der EUR/USD stark
beeinflussen dürfte.
Am Donnerstag hat das Währungspaar am Vormittag von einer gelungen
Auktion italienischer Anleihen mit drei Jahren Laufzeit profitieren. Der
politische Stillstand, den wir in Italien bewundern dürfen, scheint bei
den Märkten seinen Schrecken verloren zu haben. So schaffte es EUR/USD
auf ein neues Monatshoch bei 1,3138. Nach anfänglichen Verlusten konnte
das Paar die Gewinnen am Nachmittag weitgehend verteidigen. Das gestern
beschriebene Ende der Erholung ist zunächst mal vom Tisch. Trotzdem
zeigt EUR/USD weiterhin nur eine geringe Dynamik. Richtig stabil sieht
der Aufwärtstrend nicht aus, denn die heutige Trendlinie sieht schon mal
Flacher aus als die gestrige. Das nächtliche Tief bei 1,3044 konnte
aber letztendlich die Erholung nicht beenden. Das Paar erholte sich
wieder. Ziele auf der Oberseite bleiben 1,3160 und 1,3225/30. Es ändert
sich auch nichts daran, dass erst über letzterer Marke die Bären das
Spiel langsam aus der Hand geben. Auf der Unterseite droht unter 1,3050
die 1,2975 und darunter das Grauen. Aber das ist derzeit eher
unwahrscheinlich. Die Märkte kümmern sich aktuell nicht um Eurokrisen.
Klar, das kann sich jederzeit wieder ändern. Das ist die Spannung, mit
der wir aktuell leben.
Neben den schon genannten Daten könnten noch folgende den Kurs beeinflussen: 11 Uhr erscheinen die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone für den letzten Monat. Mal sehen, ob es da tatsächlich ein leichtes Wachstum von 0,1 % gibt. 18.30 Uhr spricht dann noch Ben Bernanke.
Dass er etwas völlig neues zur Fed-Politik erzählt, kann ich mir nicht
vorstellen, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass es hier zu einer hohen
Volatilität kommen muss.
Neben den Daten aus den USA und Europa gibt es nur noch einen Termin
aus Japan zu beachten. Der Tertiär-Index misst die Ausgaben für
Dienstleistungen. Aus der Bank of Japan war zuletzt zu hören, dass man
zunächst alles getan habe, was zu tun war und dass man Fortschritte bei
der japanischen Konjunktur erkennen könne. Dies hat die Rallye von USD/JPY
deutlich gebremst. Das Hoch registrieren wir bei 99,87 und irgendwie
sieht es ein wenig so aus, als ob das Paar sich vor der runden Marke 100
ein wenig ziert. Das Ziel auf der Oberseite habe ich zuletzt beim Wochenausblick
beleuchtet. Die 100,80 sind immer noch relevant. Auch 101,44 ist ein
interessantes Ziel. Die Frage ist nur, ob das Paar die 100 überhaupt
erreicht. Dies könnte sehr von Tertiär-Index, 1.50 Uhr, abhängen. Ist
der gut und gibt der Bank of Japan in ihrer Einschätzung also recht,
könnte eine Korrektur einsetzen. Erste Unterstützung wäre etwa bei bei
98,50, übrigens ohne das bullishe Grundmuster zu zerstören.
Bleibt die Wunschanalyse. Meine Follower schauen derzeit gebannt auf den NZD/USD.
Wenn setzt die Korrektur ein? Sie hat eingesetzt. Bei einem RSI von
fast 89 im 4H-Chart drehte das Paar bei 0,8675 und damit ziemlich genau
an einer der Widerstandmarken, die ich gestern thematisiert hatte.
Vorher beschleunigte das Paar seine Aufwärtsbewegung noch. Auf der
Oberseite dürften die Ziele bestehen bleiben. Interessanter ist die
Frage, wie weit die Korrektur laufen könnte. Als erstes hätten wir den
Aufwärtstrendkanal, den das Paar nach Norden verlassen hat. Ein
Wiedereintauchen in den anal wäre völlig unschädlich für den Trend. Eine
Korrektur bis etwa 0,86 würde den Trend von NZD/USD nicht im geringsten
beeinflussen. Darunter könnte man noch bei 0,8575 Unterstützung
erkennen. Auch hier ist eher unwahrscheinlich, dass es zu einer großen
Trendwende kommt. Aktuell spricht mehr dafür, dass das Paar weiter auf
dem Weg zu 0,8842 bleibt.
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