Donnerstag, 11. April 2013

US-Wirtschaft

Wie geht es eigentlich den USA, nach dem man Anfang März die staatlichen Ausgaben kürzen musste. Spürt man schon Auswirkungen?  Der Freitag ist ideal, um diese Frage zu beantworten, denn was, wenn nicht Preis und Umsätze lassen auf den Zustand einer Volkswirtschaft schließen. Nicht nur die Investitionsfreude auch das Vertrauen der Märkte wird bei den Terminen am Freitag widergespiegelt. Es ist als ein Tag der Fakten, welcher der US-Wirtschaft bevorsteht.
Ein ganzer Strauß an Daten wird den Analysten zur Verfügung stehen. 14.30 Uhr erscheinen die Einzelhandelsumsätze, die gut widerspiegeln, wie es um das Verbrauchervertrauen bestellt ist. Gleichzeitig gibt es die Erzeugerpreise, die etwas über die Nachfrage der Industriebetriebe erzählen können, also ein guter Gradmesser für die aktuelle konjunkturelle Lage sind. 15.55 Uhr wird dann noch der Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan veröffentlicht. Nach den zuletzt schwachen Daten aus den USA, besonders den enttäuschenden Non Farm Payrolls gibt es am Freitag also einen neuen Blick auf die US-Wirtschaft, der EUR/USD stark beeinflussen dürfte.
Am Donnerstag hat das Währungspaar am Vormittag von einer gelungen Auktion italienischer Anleihen mit drei Jahren Laufzeit profitieren. Der politische Stillstand, den wir in Italien bewundern dürfen, scheint bei den Märkten seinen Schrecken verloren zu haben. So schaffte es EUR/USD auf ein neues Monatshoch bei 1,3138. Nach anfänglichen Verlusten konnte das Paar die Gewinnen am Nachmittag weitgehend verteidigen. Das gestern beschriebene Ende der Erholung ist zunächst mal vom Tisch. Trotzdem zeigt EUR/USD weiterhin nur eine geringe Dynamik. Richtig stabil sieht der Aufwärtstrend nicht aus, denn die heutige Trendlinie sieht schon mal Flacher aus als die gestrige. Das nächtliche Tief bei 1,3044 konnte aber letztendlich die Erholung nicht beenden. Das Paar erholte sich wieder. Ziele auf der Oberseite bleiben 1,3160 und 1,3225/30. Es ändert sich auch nichts daran, dass erst über letzterer Marke die Bären das Spiel langsam aus der Hand geben.  Auf der Unterseite droht unter 1,3050 die 1,2975 und darunter das Grauen. Aber das ist derzeit eher unwahrscheinlich. Die Märkte kümmern sich aktuell nicht um Eurokrisen. Klar, das kann sich jederzeit wieder ändern. Das ist die Spannung, mit der wir aktuell leben.


Neben den schon genannten Daten könnten noch folgende den Kurs beeinflussen: 11 Uhr erscheinen die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone für den letzten Monat. Mal sehen, ob es da tatsächlich ein leichtes Wachstum von 0,1 % gibt. 18.30 Uhr spricht dann noch Ben Bernanke. Dass er etwas völlig neues zur Fed-Politik erzählt, kann ich mir nicht vorstellen, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass es hier zu einer hohen Volatilität kommen muss.
Neben den Daten aus den USA und Europa gibt es nur noch einen Termin aus Japan zu beachten. Der Tertiär-Index misst die Ausgaben für Dienstleistungen. Aus der Bank of Japan war zuletzt zu hören, dass man zunächst alles getan habe, was zu tun war und dass man Fortschritte bei der japanischen Konjunktur erkennen könne. Dies hat die Rallye von USD/JPY deutlich gebremst. Das Hoch registrieren wir bei 99,87 und irgendwie sieht es ein wenig so aus, als ob das Paar sich vor der runden Marke 100 ein wenig ziert. Das Ziel auf der Oberseite habe ich zuletzt beim Wochenausblick beleuchtet. Die 100,80 sind immer noch relevant. Auch 101,44 ist ein interessantes Ziel. Die Frage ist nur, ob das Paar die 100 überhaupt erreicht. Dies könnte sehr von Tertiär-Index, 1.50 Uhr, abhängen. Ist der gut und gibt der Bank of Japan in ihrer Einschätzung also recht, könnte eine Korrektur einsetzen. Erste Unterstützung wäre etwa bei bei 98,50, übrigens ohne das bullishe Grundmuster zu zerstören.

 Bleibt die Wunschanalyse. Meine Follower schauen derzeit gebannt auf den NZD/USD. Wenn setzt die Korrektur ein? Sie hat eingesetzt. Bei einem RSI von fast 89 im 4H-Chart drehte das Paar bei 0,8675 und damit ziemlich genau an einer der Widerstandmarken, die ich gestern thematisiert hatte.  Vorher beschleunigte das Paar seine Aufwärtsbewegung noch. Auf der Oberseite dürften die Ziele bestehen bleiben. Interessanter ist die Frage, wie weit die Korrektur laufen könnte. Als erstes hätten wir den Aufwärtstrendkanal, den das Paar nach Norden verlassen hat. Ein Wiedereintauchen in den anal wäre völlig unschädlich für den Trend. Eine Korrektur bis etwa 0,86 würde den Trend von NZD/USD nicht im geringsten beeinflussen. Darunter könnte man noch bei 0,8575 Unterstützung erkennen. Auch hier ist eher unwahrscheinlich, dass es zu einer großen Trendwende kommt. Aktuell spricht mehr dafür, dass das Paar weiter auf dem Weg zu 0,8842 bleibt.


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